Prozess- und Prozessdatenanalyse zur Steuerung der Patientenströme insbesondere für die Funktionsdiagnostik im Krankenhaus

Problemstellung

Aufgrund knapper Personalressourcen und zunehmender Arbeitsverdichtung ist es wichtig klinische Prozesse in Krankenhäusern zu strukturieren und anzupassen. Ein zentrales Beispiel ist die Visite und daraus folgende Untersuchungen in der Funktionsdiagnostik für Patienten und Patientinnen. Sie prägen den Patientenfluss, den Tagesablauf von ärztlichem- und Pflegepersonal sowie angrenzenden Funktionsbereichen. Wesentliche Probleme sind die Verfügbarkeit von Mitarbeitenden, aber auch von Patienten und Patientinnen selbst. Hinzu kommen lange Wartezeiten für die Erkrankten, zusätzlicher Zeitaufwand für das Pflegepersonal durch doppeltes Erfassen von Visitendokumentationen (Papierform zu digital) oder Kommunikationsbarrieren zwischen verschiedenen Bereichen.

Zielsetzung

Das Ziel besteht darin, den IST-Prozess von Patientenströmen im St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg darzustellen und konkrete Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Prozesses abzuleiten.

Vorgehensweise

  • Definition der Projektziele
  • Systematische Analyse und Darstellung der IST-Prozesse, welche im Rahmen der Visite und Funktionsdiagnostik stattfinden.
  • Erarbeitung von Optimierungsansätzen
  • Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen

Ergebnisse

  • Dokumentation und Visualisierung des IST-Prozesses (Business Process Model and Notation) sowie Ableitung von Prozessschwachstellen
  • Detaillierte Erarbeitung von fünf Lösungsansätzen zur Prozessoptimierung:
  1. Teil-Parallelisierung des Prozesses während der Visite durch sukzessives Übermitteln der Mappen an das Pflegepersonal (zur Digitalisierung dieser): Funktionsdiagnostik wird früher informiert, geringere Patientenwartezeiten, Verkürzung der Prozesslaufzeit, Kostenersparnis.
  2. Technische Begleitung der Visite mittels eines mobilen Endgerätes: Zeitersparnis für Pflegepersonal (keine zusätzliche Digitalisierung nötig), keine Probleme bzgl. Lesbarkeit, geringere Patientenwartezeiten.
  3. Digitalisierung des Anforderungsschreibens mithilfe eines Scanners: Funktionsdiagnostik kann Untersuchungen früher planen, geringere Patientenwartezeiten.
  4. Dezentralisierung des Fahrdienstes (Fahrdienstmitarbeiter pro Funktionsdiagnostik): Entlastung des Pflegepersonals durch verringerten Koordinationsaufwand, frühzeitige Strukturierung des Tagesablaufs, geringere Patientenwartezeiten, bessere Erreichbarkeit des Fahrdienstes, Vermeidung von Leerfahrten, Kostenersparnis.
  5. Patienten-Tracking (Patientenarmband mit Strichcode zum Abruf der Verfügbarkeit von Patientinnen und Patienten): effizientere Nutzung der verfügbaren Zeit von Patienten und Patientinnen (z. B. für Physiotherapie, Essensausgabe), geringere Patientenwartezeiten, Vermeidung von Leerfahrten.
  • Gegenüberstellung potenzieller Software-Lösungen, die den Prozessablauf im Krankenhaus unterstützen können.
  • Konkrete Handlungsempfehlung durch Verknüpfung der fünf Lösungsansätze mit passenden Software-Lösungen.