Digitale Dynamische Patienten- und Lagesimulation (D2PuLs)

Problemstellung:

Großschadensereignisse und Katastrophenfälle (z. B. durch Zug- oder Busunfälle, Hochwasser oder Terrorakte) stellen eine besondere Belastung der Gefahrenabwehr und damit einen Sonderfall der rettungsdienstlichen und notfallmedizinischen Tätigkeit dar. Solche Ereignisse treten verhältnismäßig selten ein, zu ihrer Bewältigung wird aber eine reibungslose Zusammenarbeit der beteiligten Akteure über das gewöhnliche Maß hinaus benötigt. Diese Ereignisse werden selten bis nie trainiert, da hier einerseits reale, sektorenübergreifende Großübungen auf regionaler Ebene schwer umsetzbar sind und selbst Teil- oder Stabsübungen einzelner Bereiche schnell an organisatorische und finanzielle Grenzen stoßen und Ergebnisse zudem nur bedingt skalierbar sind, andererseits klassische, weitestgehend analoge Trainingsmöglichkeiten nicht die für die komplexe Materie nötige Flexibilität, Skalierbarkeit und Auswertungsfähigkeit bieten.

Forschungsansatz:

Das Projekt D2PuLs hat daher zum Ziel, aufbauend auf Vorarbeiten, mit einer zu entwickelnden, digitalen Simulationsumgebung ein skalierbares und dynamisches Trainingssystem für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der in der Gesundheitsversorgung und im Katastrophenschutz tätigen Akteure zu erstellen, welches insbesondere den Umgang mit Großschadenslagen (Massenanfall von Notfallpatienten) üben lässt. Dazu wird ein System aus mehreren miteinander verknüpften Hard- und Softwarekomponenten entwickelt, welches neben klassischer Consumer-Hardware (Tablets, Laptops) auch Virtual Reality-Komponenten in die Ausbildung der Einsatzkräfte einbindet.

Methode:

Das System wird dabei anwenderorientiert und in partizipativer Zusammenarbeit mit Stakeholdern entwickelt und in regelmäßigen Usability- und Feldtest evaluiert. Die Weiterentwicklung sowie der Produktiveinsatz über die Projektlaufzeit hinaus sind geplant.

D2PuLs wird im Rahmen der BMBF-Bekanntmachung „Stärkung des Technologie- und Innovationstransfers durch Forschung und Entwicklung für Großversuche, Demonstration, Aus- und Weiterbildung in der zivilen Sicherheitsforschung“ als Verbundprojekt gefördert. IREM als Konsortialführer koordiniert die Maßnahmen in dem für zwei Jahre geförderten Projekt.