Vom Konzept zum Mock-Up – Erste Anwendungserprobungen im Projekt PeTRA

14.07.2021 | IREM

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekt „PeTRA“, welches die Entwicklung eines Personen-Transfer Roboter Assistenten zum Gegenstand hat, wurden vom 03. bis 06. Mai 2021 die ersten Anwendungserprobungen bei den drei beteiligten Krankenhauspartnern veranstaltet. Hierfür wurden seitens der technischen Projektpartner erste „Mock-Ups“ entworfen, die nun im Rahmen der Veranstaltung dem Krankenhauspersonal vorgestellt wurden und vor Ort zur Anwendung kamen. Hierbei waren sowohl die technischen Partner für Erklärungen und Nachfragen, als auch die wissenschaftlichen Partner für die Beobachtung und Erfassung der Interaktion und Nutzerakzeptanz beteiligt. Das teilnehmende Klinikpersonal erhielt dabei die Möglichkeit das „Mock-Up“ selbst auszutesten und sich gleichzeitig auch in die Lage eines Patienten zu versetzen.

„Mock-Up“ bezeichnet eine Art Attrappe bzw. Nachbildung zu Testzwecken. Hierbei steht das funktionelle Design im Vordergrund, um einen ersten realistischen und visuellen Eindruck über die Funktionen des späteren Roboter-Demonstrators zu bekommen. Im Unterschied zum finalen Demonstrator, welcher gestalterisch dem endgültigen Roboter schon sehr ähnlich ist, stellt ein Mock-Up ein vereinfachtes Versuchsmodell dar. Im Vordergrund der Evaluation stand daher die Sichtweise auf den Umgang mit dem Roboter und die Bewertung der Nutzung, Gebrauchstauglichkeit und praktischen Relevanz. Auf Grundlage der Bewertung aus Sichtweise des Krankenhauspersonals und deren Perspektive aus dem Pflege- und Transportalltag konnten Probleme, Herausforderungen und Verbesserungsvorschläge des Mock-Ups identifiziert werden. Ausgehend hiervon lassen sich Optimierungs- und Verbesserungsmaßnahmen einleiten, die im Rahmen der weiteren technischen Entwicklung des Roboters umgesetzt werden.

Das Forschungsinstitut IREM übernahm hierbei, in enger Zusammenarbeit mit den sozialwissenschaftlich ausgebildeten Mitarbeitenden des Projektpartners KUKA, die begleitende Rolle der psychosozialen Evaluation. Die vor Ort erfolgten Beobachtungen während der Interaktion, den leitfadengestützten Interviews nach der Interaktion sowie den Fragebögen zur Benutzerfreundlichkeit und Nutzerakzeptanz ermöglichten dem Projektteam wesentliche Erkenntnisse, die nun in die Weiterentwicklung des PeTRA Designs integriert werden. Zudem konnten auf Grundlage der Erkenntnisse zur Praktikabilität, Akzeptanz und wahrgenommenen Nützlichkeit aus Sicht des Klinikpersonals, differenziert nach Berufsgruppen, ethische und psychosoziale Implikationen evaluiert werden, die eine Projektorientierung an den Bedürfnissen und Wünschen des Klinikpersonals sicherstellen. Auf Grundlage der Auswertungen konnten sowohl technische, organisatorische als auch sozioökonomische Aspekte ausgemacht werden, darunter insbesondere zu fehlend wahrgenommenen Funktionen, identifizierten Herausforderungen sowie Verbesserungswünschen, die nun in die Weiterentwicklung des Roboters einfließen.

Weitere Informationen zum Projekt „PeTRA“ erhalten Sie unter  www.patiententransportassistent.de sowie über unseren Newsletter. Anmeldung über newsletter.petra.irem[at]fhws.de.